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Erlangen – Ort der Vielfalt

Im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken befindet sich die kreisfreie Stadt Erlangen, die gemeinsam mit Nürnberg und Fürth ein Ballungszentrum bildet. Wird das Umland noch hinzugezählt, stellt die Region die Europäische Metropolregion Nürnberg dar. Unter den insgesamt acht Großstädten von Bayern ist Erlangen mit rund 103.700 Einwohnern die Kleinste.

Erlangen

Foto: Janericloebe, Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Unported license

Allgemeine Daten zur Stadt

Erlangen erstreckt sich über knapp 77 Quadratkilometer und ist in neun Stadtteile gegliedert. Erst 1974 konnte Erlangen zur Großstadt ernannt werden, weil in diesem Jahr die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritten wurde. Geprägt ist die Stadt insbesondere durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die mit knapp 38.000 Studenten unter den bayerischen Universitäten die Zweitgrößte ist. Fast gleichermaßen bedeutsam sind die Niederlassungen der Siemens AG, dem Technologiekonzern welcher bereits 1847 gegründet wurde.

Frühe Geschichte von Erlangen

Namentlich erwähnt wird Erlangen zum ersten Mal 1002 in einer Urkunde. In den darauffolgenden Jahrhunderten ist die Entwicklung der Stadt nicht eindeutig nachweisbar. Fest steht jedoch, dass Kaiser Karl IV. im Jahr 1361 das Dorf Erlangen vom Bamberger Bischof Lupold von Bebenburg kaufte. Der Kaiser machte das Dorf zum Lehen des Königreiches Böhmen. In dieser Zeit entwickelt sich der Ort schnell. 1398 wurde Erlangen von König Wenzel zur Stadt ernannt. 1402 ging Erlangen an den Nürnberger Burggrafen Johann III. über. Später wurde die Stadt zum Fürstentum. Zwischen 1431 und 1557 wurde Erlangen von mehreren Kriegen heimgesucht und stark in Mitleidenschaft gezogen. 1706 wurde die Erlanger Altstadt beim großen Brand zum letzten Mal völlig zerstört. Die Straßenführung wurde anschließend angepasst.

Gründung der Neustadt

1686 wurde die Neustadt von Marktgraf Christian Ernst gegründet, nachdem Erlangen nach dem Dreißigjährigen Krieg stark gelitten hatte. Erlangen profitierte von der Nähe zur Stadt Nürnberg. Die beiden Orte verband schon damals eine der wichtigsten Fern- und Handelsstraßen. Ernst war sehr bemüht Erlangen wirtschaftlich auf die Beine zu helfen. Die Altstadt von Erlangen brannte bei einem Großbrand 1706 fast vollständig nieder. Anschließend wurde sie im Stil der Neustadt errichtet. Bis 1812 wurde der Ort als Christian-Erlang bezeichnet. Doch dann wurden Altstadt und Neustadt vereint und erhielten den Namen Erlangen. Durch die Eröffnung der Eisenbahnverbindungen und des Ludwig-Donau-Main-Kanals wuchs die Stadt schnell und die Infrastruktur entwickelte sich ebenfalls zügig. Der Landkreis Erlangen entstand aus dem Bezirksamt Erlangen, welches 1862 gebildet wurde. Durch die Weltwirtschaftskrise wurde eine Massenarbeitslosigkeit ausgelöst, welche ab 1930 zur Eskalation der politischen Situation führte. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter prägten ab 1940 die Bevölkerungsentwicklung. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte die Stadt wieder aufgebaut werden. Der zerstörte Anteil hielt sich in Grenzen, weil der damalige Kommandant Erlangen kampflos an amerikanische Truppen übergab. 2002 konnte das 1.000-jährige Bestehen Erlangens gefeiert werden. Den Titel „Ort der Vielfalt“ erhielt die Stadt im Mai 2009 von der Bundesregierung.